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NRZ: Kommentar zu Gabriels Brief an die Genossen

Essen (ots)

Dass es um die SPD nicht zum Besten steht, ist
wahrlich keine neue Erkenntnis. Wenn nun aber der als neuer 
Steuermann ausgeguckte Sigmar Gabriel den Zustand seiner Partei so 
schonungslos analysiert, dann hat das noch einmal eine ganz neue 
Qualität. Der Hoffnungsträger macht Schluss mit der als interne 
Rechtfertigung kolportierten Mär, dass allein Schöders Agenda 2010 am
Niedergang schuld sei. Gabriel legt den Finger in die Wunde, wenn er 
zu Recht auf den miserablen Zustand vieler Ortsvereine und 
Unterbezirke verweist, was an eine rasche Erneuerung von unten nicht 
zu denken lässt. Nicht zuletzt auch das kräftige Flügelschlagen zu 
Lasten eines geschlossenen Auftretens der Gesamtpartei hat der 
Glaubwürdigkeit geschadet.Jetzt gilt es erst einmal inhaltlich 
aufzuarbeiten und nicht schon wieder sich in Machtphantasien zu 
ergehen. Erst wenn die SPD mit sich im Reinen ist und weiß, wofür sie
steht, kann sie auch genügend Wähler überzeugen.

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