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NRZ: Gier 2.0 - Kommentar zu Facebook
Essen (ots)
Es sind längst nicht nur knallharte ökonomische Fakten, die an den Aktienbörsen den Ausschlag geben. Die Finanzmärkte werden zu einem nicht unwesentlichen Teil getrieben von Fantasien, Visionen, Hoffnungen - und Gier. Jetzt hat die Börse einen neuen potenziellen Liebling ausgemacht: das Online-Netzwerk Facebook, erst 2004 gegründet vom amerikanischen Studenten Mark Zuckerberg.
Angeblich kann sich die Firma Hoffnung machen, bei einem Gang aufs Parkett im kommenden Jahr mit rund 100 Milliarden Dollar bewertet zu werden. Damit wäre Facebook mehr wert als Deutsche Bank, Deutsche Post und Lufthansa zusammen.
Da werden Erinnerungen wach an die gigantische Spekulationsblase, die im Jahr 2000 ihren Höhepunkt hatte, als junge Hightech-Firmen in den Himmel gejubelt worden waren. Das Platzen dieser Dotcom-Blase vernichtete Millionenwerte.
Erinnert sich noch jemand an Unternehmen wie Comroad, EM.TV oder Gigabell? So hießen die einstigen Stars am damaligen Neuen Markt. Jetzt löst der Börsengang von LinkedIn einen Ansturm aus, stehen Facebook, Twitter oder Groupon schon in den Startlöchern. Und erneut warten Geldanleger darauf, sich wie die Lemminge ins Risiko zu stürzen: Die Euphorie ist zurück - als Gier 2.0.
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