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NRZ: Kommentar zum Super-Tuesday von DIRK HAUTKAPP
Essen (ots)
Wenn in Deutschland Parteien den Korridor ihrer erstrittenen Gemeinsamkeiten verlassen und den Extremen auf den Flügeln schöne Augen machen, setzen Korrektive ein. Die FDP hat Genscher, die CDU Altkanzler Kohl und die Sozialdemokratie darf sich des Mahners Helmut Schmidt gewiss sein. Amerikas Republikaner haben niemanden. Jedenfalls niemanden, der den Mund aufmacht. Im hässlichen Vorwahlkampf um den Herausforderer von Barack Obama, in dem christliche Werte missbräuchlich als Waffen eingesetzt werden, verkommt die ehrwürdige "Grand Old Party" zur Karikatur.
Mitt Romney, der ungemochte wie aussichtsreichste Kandidat, kann Country-Klub-Kapitalismus. Mehr nicht. Als Ex-Manager macht er die politischen Instanzen verächtlich - wissend, dass er ohne die Gefolgschaft von Kongress und Senat und ohne den Sachverstand des Regierungsapparats nicht mehr sein würde als der Frühstücksdirektor im Weißen Haus.
Rick Santorum biedert sich bei den Ultra-Religiösen gegen alles an, was liberal klingt. Die Gefallsucht gegenüber einer radikalisierten Stammwählerschaft ist beängstigend. Taugliche Lösungsvorschläge für die knirschende Super-Macht? Fehlanzeige. Stattdessen Hetze und Wolkenkuckucksheime. Mit diesen Republikanern ist kein Staat zu machen.
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