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NRZ: Der "Wahnsinn" Hartz IV - Kommentar von Thomas Rünker
Essen (ots)
Arbeitsagentur-Vorstand Heinrich Alt hat Recht: Es ist "Wahnsinn", wenn Städte an Rhein und Ruhr die Hälfte bis drei Viertel ihrer Steuereinnahmen für die Unterbringung von Hartz-IV-Empfängern ausgeben. Die Rechnung hat etwas von einem Teufelskreis, wenn man sieht, wie etwa Düsseldorf dank attraktiver Arbeitsplätze immer mehr Arbeitnehmer und damit Steuerzahler anlockt, während anderenorts der Anteil der (Langzeit-)Arbeitslosen weiter steigt. Hier wird deutlich, dass die Finanznot vieler Kommunen nicht nur etwas mit Misswirtschaft zu tun hat. Betrachtet man die Rechnung jedoch vom anderen Ende her, fallen die nach wie vor zu vielen Hartz-IV-Empfänger in den Blick. Ihre Zahl ist zwar mit dem Wirtschaftsaufschwung gesunken. Doch um nun zumindest noch einen Großteil der verbliebenen rund 2 Millionen arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger in Jobs zu vermitteln, müssen neue Vermittlungsanstrengungen her. Alts Ansatz, mehr Geld in eine stärkere individuelle Förderung zu investieren (statt in routinemäßig verordneter Schulungen, die viele Betroffene nicht weiterbringen), kann man begrüßen. Allerdings muss die Arbeitsagentur nun auch konkrete Konzepte liefern. Klar ist, dass es sich Deutschland nicht leisten kann, Millionen Menschen zu alimentieren, anstatt sie in Arbeit zu bringen.
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