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NRZ: Falsche Ansprache - ein Kommentar von PETER HAHNE
Essen (ots)
Im Umgang mit Muslimen agiert Innenminister Hans-Peter Friedrich glücklos. Das jüngste Beispiel: Die Sicherheitspartnerschaft. Sie droht zu scheitern, bevor sich erste Erfolge einstellen können. Sie war ja als Prävention im besten Sinne gedacht. Aber ohne die Zusammenarbeit mit den muslimischen Verbänden, die wegen einer Plakataktion pikiert sind, bleiben bestimmte Milieus versperrt; und so den Behörden verborgen, wo jemand dabei ist, sich zu radikalisieren und in islamistische Kreise abzudriften.
Da die Kooperation zu wünschen übrig lässt, spricht das Innenministerium mit Plakaten Muslime direkt an. Nun muss Werbung meist verkürzen, zuspitzen, klar: plakativ sein. Vermisstenanzeigen greifen das Gefühl der Eltern auf, wenn sie ein Kind nicht wieder erkennen und es sich ihnen entzieht. Der springende Punkt ist nur: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Die muslimischen Verbände fühlen sich nicht angesprochen, nicht gut geködert. Sie haben das Gefühl, dass Muslime wie potenzielle Terroristen behandelt werden. Nun kann man den Muslimen zurufen, "stellt euch nicht an". Werbung ist so. Nur, entweder eine Kampagne spricht ihr Zielpublikum an. Oder ist sie gescheitert. Man kann dem Ministerium abnehmen, dass es die Verbände angesprochen hat, mitnehmen wollte. Man spricht nur nicht dieselbe Sprache.
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