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NRZ: Zu viel Nitrat im Grundwasser in NRW. 40% der Bereiche sind zu stark belastet. Landwirtschaft gilt als Verursacher.

Essen (ots)

Nordrhein-Westfalen hat ein ernstes Grundwasserproblem. Nach einer aktuellen Bestandsanalyse des Landesumweltamtes sind NRW-weit 40 Prozent der Grundwasserkörper in einem nur mäßigen oder gar schlechten chemischen Zustand. Grund sind hohe Nitratbelastungen, als Verursacher gilt die Landwirtschaft. Die Analyse ist Teil des NRW-Umweltberichts für die Jahre 2009 bis 2013, den Minister Johannes Remmel (Grüne) in Kürze vorstellen will.

Nitrate gelangen in der Regel über großflächige Stickstoffeinträge ins Grundwasser - etwa bei intensiver Viehhaltung oder durch den massiven Einsatz von Dünger. Gerade am Niederrhein hatte die massive Düngung mit Gülle in der Vergangenheit wiederholt für Probleme gesorgt (die NRZ berichtete). Im menschlichen Körper kann sich Nitrat zu Nitrosaminen umwandeln. Diese stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Nitratbelastetes Grundwasser muss deshalb aufbereitet werden, ehe es gefahrlos für die Trinkwasserversorgung verwandt werden kann. Das erfordert technischen Aufwand und ist teuer.

Die Belastung des Grundwassers hat sich dem Vernehmen nach seit 1990 nicht nennenswert verbessert. Nach NRZ-Informationen prüft das Umweltministerium derzeit, mit welchen gesetzlichen Maßnahmen die Nitrateinträge reduziert werden könnten. Ein Ministeriumssprecher wollte sich zu den Zahlen, die der NRZ vorliegen, nicht äußern. Er verwies stattdessen auf den Umweltbericht, der Mitte des Monats vorgestellt werden soll: "Darin gibt es auch ein Kapitel, das sich mit dem Zustand der Gewässer befasst."

Der Bericht enthält der Lanuv-Analyse zufolge auch gute Nachrichten. Gerade im ländlichen Raum ist die Belastung durch Blei und Cadmium im Staubniederschlag in den vergangenen 25 Jahren um fast 90% gesenkt worden. Auch 2010 und 2011 gingen die Belastungen weiter zurück. Diesen Erfolg führen Experten vor allem auf Nachrüstungen mit neuen Filtertechnologien und auf die Schließung von stark emittierenden Betrieben zurück.

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