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NRZ: Bestens versorgt - ein Kommentar von JAN JESSEN
Essen (ots)
Ronald Pofalla beendet allem Anschein nach demnächst seine Arbeitslosigkeit und heuert bei der Bahn an. Er soll bei dem Staatsunternehmen, in dessen Aufsichtsrat drei Staatssekretäre sitzen, unter anderem für die Kontakte zur Politik zuständig sein. Einmal mehr wird ein verdientes ehemaliges Regierungsmitglied mit einem feist dotierten Posten versorgt. Das mag Wasser auf die Mühlen von Politikverdrossenen sein, rechtlich ist es nicht zu beanstanden. Und so schmuddelig wie der Wechsel des ehemaligen Staatsministers Eckhart von Klaeden auf den Cheflobbyisten-Posten von Daimler ist die Personalie ebenfalls nicht.Natürlich: Wenn Politiker in die Wirtschaft wechseln, wirkt das oft anrüchig, mal mehr, mal weniger; ob nun Ex-Kanzler Schröder Lobbyarbeit für Gazprom macht, Ex-Außenminister Fischer Werbung für BMW oder ob Ex-Wirtschaftsminister Rösler zum Weltwirtschaftsforum geht. Immer bleibt der Eindruck haften, die Verzahnung von Politik und Wirtschaft sei zu eng, als sei der politische Betrieb nur ein Sprungbett ins prall gefüllte Geldbecken. Andererseits: Irgendetwas müssen ausgemusterte Politiker machen. Bliebe ihnen jede Anschlussverwendung verwehrt, würden sich nur wenige Menschen finden, die in die Politik gingen. Ob es allerdings geschmackssicher ist, wenn der frühere Kanzleramtsminister Pofalla ausgerechnet bei dem Staatsunternehmen Bahn einen Vorstandsposten bekleidet, steht auf einem anderen Blatt.
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