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NRZ: An der Realität vorbei - ein Kommentar von MICHAEL MINHOLZ

Essen (ots)

Viele Fahrgäste und Güterkunden, deren Zugangebote ausgedünnt wurden, dürften die Worte von Bundesverkehrsminister Dobrindt gerne hören: Der CSU-Politiker fordert, dass beim Schienenriesen Daseinsvorsorge vor Profitdenken gelten soll. Der stammtischtaugliche Wunsch hat mit der Realität allerdings wenig zu tun. Die Bahn ist keine Beamtenbahn mehr. Sie steht im beinharten Wettbewerb mit privaten Schienen-Anbietern und den Fernbussen. Und die Zahlen, die Bahnchef Rüdiger Grube morgen präsentieren wird, sind zwar besser als zuletzt. Aber im wichtigen Regionalverkehr verliert der Schienenriese - man schaue nur auf die VRR-Entscheidung zum Betrieb des S-Bahnnetzes Rhein-Ruhr ab 2019 - perspektivisch in erschreckendem Ausmaß. Grube ist also gut beraten, bei seiner Linie zu bleiben: das Schwarzbrotgeschäft erledigen, besseren Service, modernere Züge und Netze, mehr Pünktlichkeit anbieten. Das alles erfordert aber Investitionen - und lässt sich mit warmen Worten nicht finanzieren.

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