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NRZ: An der richtigen Stelle Härte zeigen - ein Kommentar von JAN JESSEN

Essen (ots)

Kein Flüchtling ist ein guter Mensch, nur weil er ein Flüchtling ist. Unter den Hunderttausenden, die in Deutschland in den vergangenen Jahren Schutz gesucht haben, sind Menschen, die kriminell sind, die westliche Werte und Normen ablehnen oder die mit zerstörerischer Absicht kamen. Sie sind eine verschwindend kleine Minderheit, aber eben diejenigen, die Schlagzeilen machen. Über die anderen, die sich geräuschlos integrieren wollen, wird kaum berichtet, sie dienen auch nicht als Projektionsfläche für Ängste und Fremdenfeindlichkeit. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit; eines, das Unsicherheit hervorruft. Integration wird ein Thema für die nächsten Jahre sein. Mit staatlichen Integrationskursen und dem Engagement der Wirtschaft allein ist es nicht getan. Zuallererst sind die Zuwanderer selbst gefordert; die Bereitschaft, sich den gesellschaftlichen und rechtsstaatlichen Regeln anzupassen, ohne die eigene Kultur zu verleugnen, ist unabdingbar für eine gelingende Integration. Auch Einheimische können zur Integration beitragen: Wer vorurteilsfrei auf Zuwanderer und Flüchtlinge zugeht, lernt zu differenzieren und erleichtert ihnen das Ankommen. Damit das gesellschaftliche Klima nicht noch mehr vergiftet wird, ist es aber auch unabdingbar, dass der Staat an den richtigen Stellen Härte zeigt: Wer die demokratische Grundordnung attackiert, einen mit Gewalt errichteten Gottesstaat in Deutschland herbeifantasiert oder die elementaren Grundrechte anderer Menschen verletzt, muss sein Recht auf Schutz verlieren und konsequent abgeschoben werden.

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