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NRZ: Unkonventionell denken für neue Lehrer - von MANFRED LACHNIET
Essen (ots)
Als Mitte der 60er-Jahre die geburtenstarken Jahrgänge in die NRW-Schulen drängten, da gab es plötzlich - wie heute - einen großen Lehrermangel. Um die Misere zu mildern, stellte der damalige Kultusminister Paul Mikat auch Nicht-Akademiker als Lehrer ein. "Mikätzchen" wurden sie in Anspielung auf seinen Namen genannt. Einige Tausend konnten schon nach kurzer Zeit in die Klassenräume einrücken. Man kann darüber streiten, ob auch Nicht-Pädagogen geeignet sind, um junge Menschen zu unterrichten. Neben der fachlichen Eignung dürfte zum Lehrer-Sein auch ein gewisses Talent gehören. Noch wichtiger ist aber, dass unser Nachwuchs überhaupt vernünftig beschult wird. Denn jede nicht gegebene Stunde ist ein Armutszeugnis für unseren Bildungsstandort. Die Mädchen und Jungen können nichts dafür, dass die Schulplanungen überholt sind und unser System so starr ist. Bislang ist in NRW nur der Englisch-Unterricht an Grundschulen für Seiteneinsteiger geöffnet worden. Warum nicht auch für andere Fächer, wenn besondere Eignungen vorliegen? Wieso bringt man nicht Bachelor-Studenten dazu, zusätzlich Pädagogik-Seminare zu besuchen - damit sie in wenigen Jahren unterrichten können? Oder können Crash-Kurse Studien-Abbrecher motivieren? - Hier ist NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer gefragt: Sie muss zusehen, dass die Kinder vernünftig beschult werden. Unkonventionell gewonnene neue Lehrer könnten dann als "Gebäuerchen" in die Geschichte eingehen...
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