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NRZ: AfD droht den Redaktionen - von MANFRED LACHNIET
Essen (ots)
Wenn ein AfD-Funktionär öffentlich ankündigt, dass "...Funkhäuser sowie die Presseverlage gestürmt und die Mitarbeiter auf die Straße gezerrt..." gehören - dann müssen auch wir bei der NRZ das als klare Drohung verstehen. Denn diese Facebook-Nachricht kann man nicht mehr als Einzelfall eines Verwirrten abtun. Die AfD ist besonders im Internet hoch aktiv. Selbst in harmlosen lokalen Gruppen und bei Vereinen schleusen sie Videos und Bilder mit immer der gleichen Botschaft ein: Der Staat ist morsch, die führenden Vertreter korrupt, das System gehört gestürzt, und Flüchtlinge sind gemeingefährlich. - So zugespitzt wird das natürlich nicht formuliert, aber zwischen den Zeilen und Bildern muss das jeder genau so verstehen. Heimtückischer kann Propaganda nicht sein. Während die Alternativen einst als konservative Euro-Kritiker starteten, steuern sie immer strammer ins Rechtsextreme und Menschenverachtende. Für Gauland und Weidel ist der johlende Mob in Chemnitz völlig "normal". Den furchtbaren Tod eines Menschen schlachten sie für ihre Zwecke aus. Jeder muss das wissen, der tumbe Sätze und Videos weiterleitet oder unreflektiert nachplappert. Schlimm ist, dass die Mitglieder und Sympathisanten immun gegen Fakten sind. Komplizierte Zusammenhänge oder Kompromisse lehnen sie ab. Parlamente und Justiz, zwei Grundfesten unserer Verfassung, gelten für sie nicht viel. Viel lieber nutzen sie die Provokation, die gezielte Halbwahrheit und das Verächtlichmachen demokratischer Strukturen. Man fragt sich, warum die Partei noch kein Fall für den Verfassungsschutz ist. Unsere Demokratie muss sich wehren. Der einstige UN-Generalsekreatät Kofi Annan hat das treffen gesagt: Alles was das Böse braucht zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit.
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