10.08.2005 – 21:08

NRZ: NRZ-Kommentar zu Union/Wahlkampf

Essen (ots)

Die Unzufriedenheit gebiert den Wechsel. Das ist
wohl richtig, aber keine Gewähr dafür, dass der Union die Macht wie 
ein reifer Apfel zufällt. Für Angela Merkel, die gestern in Essen den
Wahlkampf eröffnete, wird es noch sehr schmerzvoll werden. Sie selbst
mag sich darüber nie Illusionen gemacht haben. Aber bei der CSU kam 
diese Sorge jedenfalls auf. So markiert der gestrige Tag eine Zäsur 
im Wahlkampf der bürgerlichen Parteien. Sie besteht erst mal darin, 
dass Merkels Bringschuld genau taxiert wurde: auf 42 bis 45 Prozent -
die Chuzpe hat der 38,5 Prozent-Kandidat Stoiber. Zum anderen setzt 
die Union der Charmeoffensive des Kanzlers Härte entgegen. So soll 
ihnen Schröder nicht durchkommen. Der Wahlkampf wird unfeiner werden,
rauer, gröber. Die Zäsur besteht zum dritten darin, dass die 
Christdemokraten endlich aufgewacht sind.

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