Nordirak/Gesundheitssystem
Malteser unterstützen Wiederaufbau
Kirkuk/Köln (ots)
"Am dringendsten werden hier jetzt Medikamente benötigt", sagte Rene Spallek, Arzt und Mitglied des Malteser Assessment Teams im Nordirak, heute in einem Telefonat aus Kirkuk. "In den Krankenhäusern des Nordirak fehlt oft noch eine funktionierende Infrastruktur. Verlässliche Zahlen über Patienten, Krankheits- oder Verletzungsarten sind nur sehr schwer zu bekommen. Was wir auf den ersten Blick erkennen können: Es fehlen Standard- Antibiotika und stärkere Schmerzmedikamente sowie Labor-Chemikalien, sterile Handschuhe, Spritzen, Kanülen, Instrumente, Urin-Katheter", so Spallek weiter. Nicht einmal EKG-Geräte seien in ausreichender Anzahl für einen funktionierenden Krankenhausbetrieb vorhanden, ein Grundgerüst für den Wiederaufbau sei jedoch vorhanden.
Sein Kollege, Jon L. Freeman, sieht noch eine ganz andere Art des Wiederaufbaus: "Die Menschen hier sind stark verunsichert. Sie sind vorsichtig, möchten weder Namen nennen, noch, dass Fotos von ihnen gemacht werden. Nach jahrelanger Desinformation ist das Misstrauen unbeschreiblich groß." Sicher sei auch, so die beiden Experten, dass die Angst während des Krieges die Bevölkerung im Nordirak mobilisiert habe. "Wir haben zwar keine größeren Flüchtlingscamps angetroffen, die Menschen sind jedoch immer wieder für kurze Zeit verängstigt in die Bergregionen geflohen."
Die Malteser werden sich an der Reorganisation oder - da wo nötig - am Neuaufbau einer funktionierenden Gesundheitsversorgung für die irakische Bevölkerung beteiligen. In einem ersten Schritt werden medizinische Laborgeräte und Medikamente in den kurdischen Teil des Iraks geliefert, um die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.
Interviewanfragen bitte an: Telefon 0160 70 77 689, Dr. Claudia Kaminski
Um den Notleidenden im Irak zu helfen, sind die Hilfsorganisationen dringend auf Spenden angewiesen: Aktion Deutschland Hilft: Konto 10 20 30 Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00) Stichwort "Irak-Krise"
Der Malteser Hilfsdienst ist Mitglied der "Aktion Deutschland Hilft" (ADH e.V.) Unter dem Namen von "Aktion Deutschland Hilft" haben sich neun Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um ihre Hilfskapazitäten zu bündeln und ihre Hilfe verstärkt abzustimmen.
Weitere Informationen: Dr. Claudia Kaminski, Pressesprecherin Malteser Hilfsdienst, Telefon: 0221/9822-125, mobil: 0160/7077689, Fax: 0221/9822-119; claudia.kaminski@maltanet.de; www.malteser.de
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