Überfall im Südosten Afghanistans - Zwei Malteser Mitarbeiter ermordet
Kabul/Köln (ots)
Bei einem Überfall sind gestern im Südosten Afghanistans zwei lokale Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes getötet worden. Sie befanden sich auf der Rückkehr aus ihrem Projektgebiet in Neak Nam im Zurmat-Distrikt (Provinz Paktia), als gegen 17.00 Uhr Ortszeit aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug gezielte Schüsse auf ihren Wagen abgegeben wurden. Mohammed Idrees Sadiq starb am Ort des Überfalls. Der 19-jährige Emal Abdul Samad konnte noch ins Krankenhaus nach Bagram geflogen werden, erlag dort aber seinen schweren Schussverletzungen.
"Wir trauern um unsere beiden Mitarbeiter. Unser tiefes Mitgefühl gehört ihren Familien und Angehörigen", drückte heute Ingo Radtke, der Leiter des Malteser Auslandsdienstes, das Beileid der Hilfsorganisation aus. "Wir sind erschüttert über diese schreckliche Tat", so Radtke weiter, "und sehr besorgt über die sich auch wegen der anstehenden Präsidenten- und Parlamentswahlen weiter verschärfenden Sicherheitslage in Afghanistan." Aufgrund des tragischen Vorfalls werden die Malteser ihre Aktivitäten im Südosten Afghanistans bis auf weiteres einstellen.
Seit 2003 fördern die Malteser in dieser Region im Auftrag des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), das den schweren Zwischenfall untersuchen wird, die Rückkehr und Wiederansiedlung von Flüchtlingen. Sie unterstützen dort die Verbesserung der Infrastruktur und die wirtschaftliche Stabilisierung der Dorfgemeinschaften unter anderem durch Einkommen schaffende Maßnahmen.
Die Malteser sind seit 2002 in Afghanistan aktiv. Derzeit helfen sie in sieben Provinzen und der Hauptstadt Kabul mit 20 internationalen und 250 lokalen Mitarbeiter in verschiedenen Projekten beim Wiederaufbau des Landes.
Weitere Informationen: Dr. Claudia Kaminski, Pressesprecherin Malteser Hilfsdienst, Telefon 0221/9822-125, Fax 0221/9822-119; presse@maltanet.de; www.malteser.de
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