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Neues Deutschland: zur UNO-Entscheidung über Friedenstruppe für Darfur

Berlin (ots)

Besser spät als nie. Seit März 2003 tobt in Darfur
ein Bürgerkrieg, der von nicht wenigen Beo-bachtern als Völkermord 
gewertet wird. Die UNO teilt diese Ansicht  nicht, denn es würde sie 
laut ihren Statuten zur sofortigen Intervention zwingen. Immerhin hat
der Sicherheitsrat nun den Beschluss von Sommer 2006 zum Konsens 
gebracht: Auch Khartum stimmt der schon damals beschlossenen 
gemischten Friedenstruppe nach Darfur zu und droht den Blauhelmen 
nicht mehr mit »Selbstmordanschlägen wie in Irak«, wie das Präsident 
Omar al-Baschir vor Jahresfrist noch getan hatte.
 Wenn die Hybrid-Mission aus UNO und AU mal einsatzbereit ist, wäre 
eine notwendige Voraussetzung für die Befriedung der 
westsudanesischen Provinz gegeben: Eine Eingreiftruppe, die personell
und per halbwegs robustem Mandat potenziell in der Lage ist, die 
Zivilisten und die Hilfsorganisationen zu schützen. Nicht mehr, aber 
auch nicht weniger - immerhin herrscht in Darfur noch Krieg.
 Von Krieg über Abwesenheit von Krieg bis hin zum Frieden ist in 
Darfur noch ein weiter Weg. Nichts deutet darauf hin, dass die 
sudanesische Regierung der Vernachlässigung der Region ein Ende 
setzen will. Und nichts deutet darauf hin, dass die UNO Khartum und 
die Rebellengruppen zu »echten« Friedensverhandlungen bewegen kann. 
Ohne eine politische Lösung ist auch die UNO-Mission nur ein Pflaster
auf die Wunde.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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