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Neues Deutschland: zur Politik der SPD gegenüber der Linkspartei

Berlin (ots)

Abkehr von der Realpolitik - ja, Abkehr vom
Realismus überhaupt wirft die SPD Lafontaine vor. Sie tut das mit der
Hysterie eines in Bedrängnis geratenen Sandwiches. Brötchen werden 
nicht hysterisch? Sei's drum. So viele hinkende Vergleiche sind schon
im Spiel, dass es auf einen mehr nicht ankommt. Immerhin geschah er 
hier in bester Absicht - um einen Tiervergleich zu vermeiden. Das 
Bild vom Sandwich SPD hinkt auch und wird trotzdem gern genommen. 
Denn die SPD ist nur der Käse im Sandwich, der zwischen CDU und der 
LINKEN gequetscht wird.
 Panik in solcher Enge ist nur zu verständlich. Und auch, dass die 
SPD-Führung in ihrer Lage nichts so sehr fürchtet wie 
Doppelzüngigkeit. Ein Agitationspapier für die SPD-Basis warnt 
besonders vor »Oskars Welt«, diese sei geradezu eine Welt der 
Doppelzüngigkeit. Früher für die Senkung der Lohnnebenkosten, heute 
dagegen, früher für eine Kürzung der Sozialausgaben, heute gegen 
Hartz IV.
 Endlich mal wieder selbst schwarz-weiß Malen. Lafontaine vorwerfen, 
dass er heute richtig nennt, was früher angeblich die ganze SPD 
richtig fand. Meinungswechsel wird zum Stellungskrieg. Freilich muss 
Lafontaine aufpassen, dass er nicht zwischen die vielen Wahrheiten 
gerät. Aber sie beim Namen zu nennen, kann man ihm nun nicht 
vorwerfen. Und täte er es erst seit heute. Man könnte dies im 
übelsten Fall eine Besinnung auf die Realitäten nennen und Oskars 
Welt damit geradezu eine Welt der Realpolitik.

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Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 21

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