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Neues Deutschland: Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung und sein Vorschlag zum Abschuss von Zivilflugzeugen bei einem Terrorangriff

Berlin (ots)

Jetzt wissen wir, wie wir uns einen modernen Gott
vorstellen müssen: etwas bieder, intelligent, umgänglich und gut 
gekleidet, auf alle Fälle selbstbewusst. Er hat ein Büro in Berlin 
und an dessen Tür steht: Franz Josef Jung, Verteidigungsminister. 
Doch was für ein »Gott« ist Jung? Einer, der seine eigene Moral 
kreiert. Einer, für den das Grundgesetz und höchstrichterliche 
Kommentare nicht gelten. Jung fühlt sich autorisiert, unschuldige 
Menschen töten zu lassen und anderen die Unschuld zu nehmen, indem er
sie per Befehl zu  Henkersknechten macht.
Zum Glück ist das, was Jung da äußert, nur markig klingendes 
Geschwätz. Jung muss wissen, dass die Piloten der wenigen Alarmrotten
kaum in der Lage sein werden, ein clever geplantes Flugzeugattentat 
zu verhindern. Bis die mit ihren Jets am Terror-Schauplatz 
eintreffen, wäre die Katastrophe längst passiert. Warum also stellt 
sich Jung derart in Szene? Will er dem ähnlich außer Kontrolle 
geratenen Innenminister Konkurrenz machen? Oder ist es vielmehr so, 
dass beide nach Moltkes Grundsatz verfahren: Getrennt marschieren, 
vereint schlagen!
Ist das so, muss man sich sorgenvoll fragen, wer da geschlagen 
werden soll. Der Terrorismus? Kaum. Dieser zweifellos realen Gefahr 
kommt man nicht bei, indem man eigene demokratische Werte vernichtet.
Falls Merkel sich diesen Werten mehr als ihren beiden Ministern 
verpflichtet fühlt, sollte sie umgehend über personelle Alternativen 
zu »Gott« nachdenken.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29 78 17 13

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