Neues Deutschland: zum Super-Dienstag in den USA
Berlin (ots)
Er kam, sah und ging wieder, der »Super Tuesday« des Vorwahlmarathons zu den Präsidentschaftswahlen in den USA. Einen endgültigen Sieger haben weder Demokraten noch Republikaner, aber die Wähler mehr Zeit, sich zu entscheiden. Hillary Clintons Plan, spätestens jetzt nicht mehr auf Parteikollegen, sondern auf kriegstreibende Republikaner einschlagen zu dürfen, wird von den Wählern immer wieder vertagt - nachdem ihnen Barack Obama erklärte, dass doch auch Clinton für den zweiten Bush-Irakfeldzug gestimmt habe. John McCain konnte bei den Konservativen zwar seinen Favoritenstatus untermauern, aber auch seine Konkurrenten weigern sich beharrlich aufzugeben. Zumindest das wird die Demokraten freuen. Nun muss McCain weiter beweisen, wie konservativ er ist, um den rechten Flügel seiner Partei zu überzeugen, und verliert darüber vielleicht die Unabhängigen. Sie rennen mehr und mehr zu Obama, weil er ihnen einen Wechsel verspricht, den er vermutlich nicht erreichen kann, den ihm die Menschen aber gern glauben wollen. Wenn schon nicht den Parteien, so kommt die Situation den Wählern der Bundesstaaten entgegen, in denen noch gewählt wird. Sie können die Kandidaten über Gesundheits-, Bildungs- oder Wirtschaftspolitik befragen, bevor wohl nur nur noch gilt, wer der bessere Oberbefehlshaber ist oder stärker an Gott glaubt. Politik vor Parteitaktik - schon das ist ein Wechsel.
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