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Neues Deutschland: zum Rückzieher von Andrea Ypsilanti

Berlin (ots)

Pünktlich zum zehnten Jahrestag der berühmten
Trapattoni-Pressekonferenz wurde die hessische SPD-Spitzenkandidatin 
Andrea Ypsilanti ins Remake getrieben: Sie hat fertig. Gestolpert auf
dem Weg zur Ministerpräsidentin ist sie nicht über die Wählerinnen 
und Wähler, nicht über den politischen Gegner und nicht über einen 
angeblich wackeligen Tolerierungspartner auf der Linken. Zugeschlagen
hat das »Gewissen« einer Parteifreundin. Was nun in Hessen selbst 
folgt - ein »Jamaika«-Bündnis von CDU, FDP und Grünen oder die 
Partnerschaft eines Ypsilanti-Nachtreters an der Seite von Roland 
Koch - wird die uninteressanteste aller Fragen sein. Die anderen 
sind: Wohin strauchelt die SPD? Wie lange bleibt Kurt Beck 
Parteichef? Mehr noch: Hat die Sozialdemokratie überhaupt eine 
Zukunft? Möglicherweise stehen wir längst mitten in einer 
Entwicklung, in der die ehemals größte Partei in der Bundesrepublik 
sich selbst komplett zerlegt: aus purer Angst vor einer umfassenden 
Neuorientierung. Zu lange hat sie das Aufkommen der LINKEN verteufelt
statt es zu analysieren und für einen eigenen Politikwechsel zu 
nutzen. Das hätte vor allem der Werbung in den eigenen Reihen 
bedurft, nun schallen der Parteiführung die dumpfen Stichworte 
zurück, die sie selbst ausgestoßen hat. Wer glaubt, dass die SPD sich
in der Gefangenschaft der Union aus ihrer Krise erholen kann, sucht 
den Ausweg im Untergang. Dafür gibt's am Ende nicht mal mehr 
Flaschenpfand.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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