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Neues Deutschland: zu Beck und die Kanzlerfrage

Berlin (ots)

Kurt Beck kann machen, was er will - er erntet
wenig Gegenliebe. Kanzlerkandidatur, Bahnprivatisierung, Haltung zur 
LINKEN, Drohgebärden gegenüber dem Koalitionspartner - der SPD-Chef 
gilt, sechs Kilo mehr oder weniger, kaum jemandem noch als 
Schwergewicht. Vorbei die Zeit, da er sich mit Amts-Vorgänger und 
Vizekanzler Müntefering Schaukämpfe lieferte und auf dem Hamburger 
Parteitag obsiegte. Der Rückenwind von dort ist abgeflaut, auch die 
Basis, die ihn Ende Oktober feierte, sieht die Umfragen. Schlimmer 
wird's nimmer? Von wegen!
 Dass Beck die Entscheidung über die K-Frage hinausschiebt, hat 
freilich nichts mit seinem Zeitplan zu tun - sondern damit, dass er 
sich seiner selbst nicht mehr sicher sein kann. Dass der Pfälzer in 
Sachen Bahn nur noch von Vermeidung eines Kahlschlags spricht, hängt 
damit zusammen, dass zwischen den SPD-Flügeln ein erbitterter Kampf 
entbrannt ist und Beck wieder mal zwischen allen Stühlen sitzt. Mit 
Auslassungen zur LINKEN wiederum hat der SPD-Chef sich schon so oft -
und nicht nur vor und nach der Hessen-Wahl - aufs Glatteis begeben, 
dass jedwede Wortmeldung zum Abwinken animiert. Und die Hiebe gegen 
den Koalitionspartner offenbaren in etwa die Hilflosigkeit wie die 
Rufe von Fraktionschef Struck nach Merkels Machtworten. Auf ein 
Comeback in der Gunst der Seinen kann der SPD-Chef kaum noch hoffen. 
Vielmehr muss er fürchten, dass irgendeiner irgendwann zu ihm sagt: 
Komm Beck, lass endlich gut sein ...

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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