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Neues Deutschland: Berlins SPD-Chef Michael Müller fordert seine Partei zum Blick nach Rot-Rot in Berlin auf

Berlin (ots)

Der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Berliner
SPD, Michael Müller, fordert - »auch wenn es mal Dresche hagelt« - 
eine »konsequente Haltung« seiner Partei im Umgang mit der 
Linkspartei und bei der Bahnprivatisierung. In einem Interview für 
die Tageszeitung Neues Deutschland (Samstagausgabe) sagte er, man 
werde auch in westdeutschen Landtagen »sehr schnell« zu einer 
Zusammenarbeit von SPD und Linkspartei kommen, »wenn Themen und 
Personen stimmen«. In einigen Jahren werde es auch in westdeutschen 
Landtagen einen »selbstverständlichen Umgang mit der LINKEN« geben, 
»bis hin zu Diskussionen über eine Zusammenarbeit«. Darüber werde ein
»Lernprozess« in Gang kommen.
In Berlin, so Müller, arbeite Rot-Rot »gut und vertrauensvoll« 
zusammen. Offenbar wird dies auch in seiner eigenen Partei nicht 
ausreichend wahrgenommen. Der SPD-Landeschef: »Warum man nicht nach 
Berlin guckt und von unseren positiven wie negativen Erfahrungen 
lernt, ist mir schleierhaft.« Für die Bundesebene verweist Müller 
allerdings auf »große Vorbehalte« gegen Oskar Lafontaine und 
inhaltliche Differenzen in der Außen-, Sicherheits- und 
Europapolitik.
Der Politiker kritisiert, seine Partei präsentiere sich »im Moment
nicht gut«. Er beklagte das Fehlen »handwerklicher Professionalität« 
und ein »Hin und Her, das einfach keinen Sinn macht«. Beim 
»Kompromiss zur Bahnprivatisierung« habe der SPD-Vorsitzende Kurt 
Beck »einen Schritt auf Landesverbände und Basis der SPD zu gemacht«.
Es wäre »problematisch, wenn er jetzt einen Schritt zurück machen 
würde«. Die Große Koalition nannte Müller »sicherlich kein 
Zukunftsmodell für die nächsten 15 Jahre«.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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