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Neues Deutschland: zum Parteitag der LINKEN in Cottbus

Berlin (ots)

Hart in der Sache, zurückhaltend gegenüber Personen
- so führte die LINKE auf dem Cottbuser Parteitag die 
Auseinandersetzung mit der Konkurrenz. Vor allem Oskar Lafontaine 
betete seinen früheren Genossen eine lange Liste sozialdemokratischer
Sündenfälle vor, ohne heutigen SPD-Größen zu nahe zu treten. So sehen
die Vorboten der Bundestagswahl aus.
 Das Wahlergebnis für Lafontaine als Parteichef - zehn Prozent 
weniger als vor einem Jahr - zeigt zweierlei. Einerseits weiß die 
Partei, dass sie ihn dringend braucht: als Zugpferd in Wahlkämpfen, 
als schillernde Medienfigur, als Rammbock gegen die politische 
Konkurrenz. Auch als Brückenkopf zum unzufriedenen 
sozialdemokratischen Spektrum. Andererseits gibt es inzwischen genug 
Leute in der LINKEN, die sich an der Person Lafontaine nicht 
ergötzen, sondern reiben: an seinem Führungsstil, an einigen seiner 
politischen Vorstellungen. Denn mancher sieht in Lafontaines Linie 
ein bloßes Zurück in die goldenen 70er der Sozialdemokratie. 
Namentlich der sogenannte Reformerflügel der Alt-PDS meint aber, für 
eine völlig veränderte Welt brauche man neue Konzepte. Auch das ein 
Vorbote - der Programmdebatte.
 Dass der politische Diskurs von links mitbestimmt wird, davon hat 
die PDS geträumt. Jetzt gelingt es  der Linkspartei, weil sie 
Antworten auf Fragen anbietet, die von anderen Parteien unterschätzt,
ignoriert,  kleingeredet werden. Das erhebliche Echo allein mit 
Populismus zu erklären, ist albern.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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