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Neues Deutschland: Endlagerfrage ist ungelöst

Berlin (ots)

Das Salz hatte es den Entsorgungsspezialisten schon
früh angetan. In Ost und West glaubte man nach Voruntersuchungen aus 
den 60er Jahren, unterirdische Salzstöcke, wie sie in Sachsen-Anhalt 
und Niedersachsen reichlich vorkommen, wären ein ideales Endlager für
die strahlenden Hinterlassenschaften der Atomkraftwerke. Die 
strahlende Salzlauge, die im Forschungslager Asse II nun einfach in 
die tiefste Sohle gepumpt wurde, belegt nun ebenso wie schon die 
vielen Lecks im geschlossenen DDR-Endlager für schwach radioaktiven 
Müll in Morsleben, dass der Glaube an die Sicherheit im Salz 
bestenfalls Zweckoptimismus war. Denn auch vom Bergbau noch 
unberührte Salzstöcke sind nicht a priori sicher, auch wenn die über 
Jahrmillionen von Grundwasserströmen ungestörte Existenz so großer 
Salzlager auf den ersten Blick beruhigend wirkt. Auch Gorleben - der 
Favorit der Atomwirtschaft für stark strahlenden Müll - weist 
potenziell gefährliche Störungen auf.
Deshalb ist das Cäsium-137 in Asse noch das kleinste Problem. Viel
ernster ist, dass es uns zeigt: Die bisherigen Endlagerstandorte sind
womöglich unbrauchbar. Und angesichts weiter laufender Atommeiler 
wird die verschleppte Suche nach alternativen Standorten zum 
eigentlichen Skandal. Die Endlagerfrage ist eben nicht nur in den 
Köpfen einiger Grüner ungelöst, sondern in der Realität. Ein Grund 
mehr, die Abschaltung der AKW zu beschleunigen und die realen Kosten 
von Atomstrom nachzurechnen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29 78 17 22

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