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Neues Deutschland: zum Abschluss des G8-Gipfels

Berlin (ots)

Die globalen Probleme drängen: von der
Nahrungsmittel-, über die Energie- Klima- bis hin zur Finanzkrise. 
Die sich als informelle Weltregierung verstehenden G8-Staaten hätten 
allen Grund gehabt, in Toyako einen Gang höher zu schalten. Das 
passierte aber lediglich beim 19-Gänge-Gipfelmenü. Ansonsten der 
gewohnte Trott: Abgeschirmt von Gipfelgegnern wird das alljährliche 
Ritual wiederholt: Alte Zusagen werden erneuert und medial als 
Erfolgsmeldungen verkündet. Umgesetzt wird seit Anbeginn der G8, 
vormals G7 und G6, nur ein Bruchteil davon. Immerhin gehen immer 
weniger Medien diesem verbalen Trommelwirbel auf den Leim.
 Statt eine Energiewende einzuleiten, flüchten sich die G8 in 
die Atomenergie. Statt eine Agrarwende einzuleiten, wird der Aufbau 
einer Lebensmittel-Reserve geprüft. Derweil verhungerten schon vor 
der akuten Krise 20 000 Menschen pro Tag, meist Kinder unter fünf 
Jahren und zumeist in Afrika. Das ist kein unabwendbares Schicksal. 
Der US-Ökonom Jeffrey Sachs hat in ein paar Modelldörfern erfolgreich
bewiesen, dass mit geringen Mitteln viel erreicht werden kann. Dieser
Mikroansatz genügt freilich nicht. Für alle Krisen gilt: Ohne eine 
Neugestaltung des Welthandels und -finanzsystems, die allen Staaten 
einen gerechten Anteil am globalen Kuchen sichert, gibt es keine 
globalen Lösungen. Radikale Lösungen für fundamentale Probleme - für 
diese Botschaft sind die G8 nicht zu haben.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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