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Neues Deutschland: Krieg im Kaukasus

Berlin (ots)

Erneut legendieren hehre Worte von Unabhängigkeit
einerseits und gegen russische Okkupation andererseits einen Krieg, 
bei dem es doch um etwas anderes geht. Das Morden im Kaukasus findet 
auf halber Strecke zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer 
statt. Die Kriegsgründe liegen ebenso im tiefen wie im weiten 
Terrain: Es geht um Erdgas und Erdöl - im Kaukasus werden Reserven 
von 200 Milliarden Barrel Öl vermutet - und um die NATO. Drei 
Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres sind bereits NATO-Mitglied 
(Türkei, Bulgarien, Rumänien), zwei sitzen im Wartezimmer (Georgien 
und Ukraine). Russland sieht sich einer Drohung gegenüber, die das 
Schwarze Meer zunehmend zu einer Art Binnengewässer des westlichen 
Militärpakts macht. Rund um das Kaspische Meer - geschätzte 
Ölreserven: 100 Milliarden Barrel - sieht es kaum anders aus. Dessen 
Anrainerstaaten Aser〜baidschan, Kasachstan und Turkmenistan 
sind mit der NATO verbandelt. Und etliche Ex-Sowjetrepubliken 
mutierten zu treuen Mittätern in Bushs »Koalition der Willigen«. Vor 
allem die USA provozieren Russland, letztlich auch Iran und China mit
der Frage, wieweit sie den Zugriff der NATO auf Zentralasien 
erlauben. Die Befürchtung, dass hier ein neuer Flächenbrand entsteht,
ist ernst. Nicht wenige der Warner jedoch rollten das Pulverfass 
selbst in den Kaukasus und drückten Georgien die Zündschnur in die 
Hand.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29 78 1711 bzw. -1721

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