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Neues Deutschland: zur Einigung im Ärzte-Tarif-Streit

Berlin (ots)

Der Streit um die Honorare niedergelassener Ärzte
ist beigelegt. Über 2,5 Milliarden Euro lassen sich die Krankenkassen
diesen Kompromiss kosten. Und geben Mehrausgaben gleich an die 
Versicherten weiter.
 Rein theoretisch kann sich nun jeder niedergelassene Arzt über ein 
Plus von rund 16 000 Euro pro Jahr freuen. Zwar wurde der Zank ums 
liebe Geld entschärft, doch das eigentliche Ziel hat man verfehlt. 
Der Kompromiss zementiert die erheblichen Einkommensunterschiede 
zwischen den Ärzten eher, als dass er sie nivelliert. Auch zukünftig 
werden ostdeutsche Ärzte erheblich weniger verdienen als ihre 
Kollegen im Westteil des Landes. Während es bayerische Radiologen so 
durchaus zum Millionär bringen können, haben Landärzte in Vorpommern 
erheblich weniger, denn hier fehlen die Privatpatienten.
 Diese Differenzen sind ursächlich für den Ärztemangel in vielen 
Regionen Ostdeutschlands. Da Mediziner sich aus nachvollziehbaren 
Gründen dort niederlassen, wo die höchsten Erträge locken. Nun soll 
die vereinbarte Honorarerhöhung aber nicht nur den Geringverdienern 
zu Gute kommen. Auch die Mediziner im Westen werden hier profitieren.
Auf eine Kürzung ihrer Einkommen zugunsten weniger privilegierter 
Berufsgenossen wollten sie sich nicht einlassen. Die mangelnde 
Solidarität der Besserverdienenden treibt die Beitragsätze nach oben 
und macht die wahren Kosten der anstehenden Gesundheitsreform noch 
unkalkulierbarer.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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