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Neues Deutschland: Machtverlust der USA

Berlin (ots)

Wenn Präsident Bush heute zu seinem letzten Gipfel
beim APEC-Treffen in Lima eintrifft, war die Konkurrenz im einstigen 
»Hinterhof« der USA schon aktiv. Rohstoffe, Absatzmärkte, 
geostrategische Weichenstellungen hatten seine Amtskollegen aus China
und Russland in diesen Tagen im Blick. So als wollten sie den 
jüngsten Report des US-Geheimdienstrates über die globalen Trends 
illustrieren. Der prognostiziert einen spürbaren wirtschaftlichen und
politischen Machtverlust der Vereinigten Staaten. In 20 Jahren werde 
man nur noch eine von mehreren Hauptrollen auf der Weltbühne spielen.
Die zum Ende aller Geschichte erklärte Epoche der unipolaren 
Weltordnung schrumpft zur historischen Fußnote, die Supermacht hat 
sich selbst in eine Sackgasse manövriert. Zermürbende Kriege haben 
sie ebenso geschwächt wie die schlimmste Finanzkrise seit 
Generationen. Inzwischen stellt sogar so mancher in Washington den 
zur Staatsdoktrin erklärten Neoliberalismus in Frage.
Das Imperium wankt. Schlägt es auch zurück? Denn die Studie 
beschwört zugleich die Gefahr neuer internationaler Konflikte um 
Rohstoffe wie Öl und Trinkwasser oder eines Einsatzes von Atomwaffen.
Die »Grand Strategy«, mit der Washington die Welt marktgängig machen 
und politisch wie militärisch dominieren wollte, ist erst einmal 
gescheitert. Ob der designierte Präsident des versprochenen Wandels 
tatsächlich eine neue, für alle bessere hat, bleibt die große Frage.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29 78 17 21

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