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Neues Deutschland: zur neuen Rolle der Berliner Linkspartei

Berlin (ots)

Der innerparteiliche Wind hat sich am Wochenende
wohl endgültig gedreht für die Berliner LINKE. Die hatte für ihre 
Regierungsbeteiligung parteiöffentlich und -intern über die Jahre 
eine Menge Skepsis erfahren, auch blankes Misstrauen bis hin zum 
Vorwurf des Verrats. Zuweilen schien es, als mache erst eine harsche 
Kritik an der Regierungsteilhabe im Roten Rathaus den wahren Linken. 
Wer zudem am weitesten weg war, so gewann Parteichef Lothar Bisky  
»bisweilen den Eindruck«, der wusste am besten Bescheid über die 
Regierungskonstellation und Glaubwürdigkeit linker Politik.
 Aus dieser Sicht wäre ein Bruch des Koalitionsvertrages, wie er im 
Bundesrat zur Neuregelung der Erbschaftsteuer beim Partner SPD jüngst
zu beobachten war, allerhöchstes Risiko für das rot-rote Bündnis 
gewesen. So blieb es bei verbalem Zorn und der Warnung, beim nächsten
Mal sei aber wirklich  Schluss. Ein Wort Gregor Gysis, bei dem im 
Fall des Falles nicht nur er  genommen  wird.
 Doch aus Gegenwind wurde demonstrativer Rückenwind. Berlin sei ein 
Ort, wo die Durchsetzung  linker Politik zu lernen ist, sagte Bisky, 
und der Landesverband sei »Teil der ganzen Partei«. So ging die 
Botschaft des Parteitages an die Berliner, in der Sache aber an die 
Genossinnen und  Genossen überall in der Republik. »Rein in die 
Wahlkämpfe«, lautet die Losung des Vorsitzenden, und die sollen ja 
wohl zu etwas führen - am besten in Regierungen. In Berlin ist die 
LINKE längst angekommen, anderswo soll sie es nun auch.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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