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Neues Deutschland: zur Waffenruhe im Gaza-Streifen

Berlin (ots)

Am Freitagmorgen schlugen drei selbst gebaute
»Raketen« auf israelischem Boden ein, richteten aber keinen Schaden 
an. Wenig später wurde bei einem israelischen Luftangriff auf den 
Gaza-Streifen ein Mensch getötet, drei wurden verletzt. Nichts 
spricht dafür, dass solcher »Schlagabtausch« in absehbarer Zeit 
endet, auch die Nachricht nicht, dass sich Israel und die Hamas »im 
Grundsatz« auf eine 18-monatige Waffenruhe geeinigt hätten. Wer 
daraus »neue Hoffnung für Nahost« schöpft oder gar erwartet, dass 
dort binnen drei Tagen so etwas wie Frieden einzieht, muss nach aller
Erfahrung als Fantast gelten.
 Nicht dass arabischen Palästinensern und Israelis das Schweigen der 
Waffen nicht zu wünschen wäre. Es wäre in der Tat fantastisch - und 
für beide Seiten überlebenswichtig. Doch schon die Art des 
Zustandekommens und die Bedingungen der bisher nur von einer Seite 
(Hamas) offiziell bestätigten Vereinbarung lassen alle Hoffnung als 
verfrüht erscheinen. Die Widersacher reden nicht miteinander, sondern
nur mit ägyptischen Vermittlern. Israel hebt die Blockade des 
Gaza-Streifens nicht auf, sondern »lockert« sie. 80 Prozent des 
früheren Warenverkehrs sollen fließen. Waren die Gaza-Bewohner früher
überversorgt? Hamas aber soll jeglichen Angriff auf Israel und seine 
Grenze ausschließen. Selbst wenn die Führung der Organisation das 
wollte - garantieren kann sie es angesichts der verzweifelten Lage zu
vieler Palästinenser nicht. Und was spricht dafür, dass eine künftige
israelische Regierung auf  Verzweiflungstaten anders reagiert als 
jene, die noch vor einem Monat einen mörderischen Krieg gegen die 
Bevölkerung des Gaza-Streifens führte?

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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