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Neues Deutschland: zu den Beziehungen Russland - NATO

Berlin (ots)

Glaubt man den Botschaften aus Brüssel, weht der
Wind des Wandels durch die NATO-Hallen. Für die Frühlingsbrise sorgte
Hillary Clinton, die  neue Außenministerin der USA. Sie sei mild, 
hört man, und reiche bis nach Moskau. Dort sollen schon vor der 
gestrigen Pakt-Tagung Liebesgrüße aus Washington eingetroffen sein, 
mit der Offerte, auf den geplanten US-amerikanischen Raketenschild 
vor der Haustür Russlands zu verzichten, wenn der Kreml nur im Kampf 
gegen Teherans Atompläne kooperiere. Konstruktiv wolle man künftig 
wieder zusammenarbeiten, betonte nun auch Clinton. Ein erstes 
sichtbares Zeichen ist die gegen den Widerstand osteuropäischer 
Mitgliedstaaten beschlossene Wiedereinsetzung des 
Russland-NATO-Rates. Vor allem auf Druck der Bush-Regierung hatte die
Allianz den Dialog nach dem Kaukasus-Konflikt im Vorjahr einseitig 
auf Eis gelegt.
 Die Rückkehr zur Normalität wird in Moskau als »Sieg des gesunden 
Menschenverstandes« begrüßt - und sie ist in der Tat eine 
Voraussetzung, um dringende sicherheitspolitische Probleme zu lösen, 
ob nun global oder regional. Wie dauerhaft dieses Tauwetter ist, 
bleibt allerdings abzuwarten. Denn von Hillary Clinton war gestern 
auch zu hören, dass man die NATO-Türen für Länder wie Georgien und 
die Ukraine wie bisher weit offen halten werde. Und das dürfte in 
Moskau kaum auf Gegenliebe stoßen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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