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Neues Deutschland: zur Bilanz der Deutschen Bank und der Vertragverlängerung für Josef Ackermann

Berlin (ots)

Ein »schlimmes Signal« sei die Vertragsverlängerung
von Josef Ackermann, schimpft Joachim Poß. »Die Branche kann und will
offenbar nichts dazulernen.«
 Gut gebrüllt Löwe, könnte man sagen - freilich nur, wenn man außer 
Acht lässt, dass hier ein wichtiger Finanzpolitiker der 
Regierungspartei SPD gesprochen hat. Und die Koalition hat die durch 
die Finanzkrise völlig unverhofft heraufgezogene Chance nicht 
genutzt, den Bankensektor komplett neuzuordnen und 
zwangszuverstaatlichen, wodurch auch Manager à la Ackermann 
entmachtet worden wären.
 Und so braucht sich Poß nicht zu beschweren, dass der umstrittene 
Deutsche-Bank-Chef länger im Amt bleiben möchte und wieder mit seinem
25-Prozent-Eigenkapitalrenditeziel hausieren geht. Das ist natürlich 
fatal, weil derartige Vorgaben zugunsten der Aktionäre nur durch das 
Eingehen gigantischer Risiken zu erreichen sind, was uns die ganze 
Misere erst beschert hat. Skandalös ist auch, wie der jüngste üppige 
Quartalsgewinn zustande gekommen ist - ein großer Wertpapierhändler 
wie die Deutsche Bank profitiert von der Schuldenaufnahme vieler 
Staaten, die ihre Krisenprogramme irgendwie finanzieren müssen. Und 
sie versteckt Risiken in ihren Bilanzen - in der Hoffnung auf eine 
baldige staatliche »Bad-Bank«-Lösung unter Einsatz weiterer 
Steuermittel.
 Ein Krisenmanagement à la Ackermann darf nicht aufgehen. Mit 
Poßenreißerei wird die SPD dem freilich nicht beikommen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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