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Neues Deutschland: Ölmulti wäscht Hände in Blut

Berlin (ots)

Der in New York getroffene Vergleich zu Lasten des
Ölmultis  Shell hat einen bitteren Beigeschmack: Mit schlappen 15,5 
Millionen Dollar will der Konzern den Versöhnungsprozess im 
Nigerdelta befördern. Das ist nicht mehr als ein bisschen Benzingeld 
für die Dienstwagenflotte. Und der Wohltäter teilte überdies mit, 
dass diese honorige Geste nichts, aber auch gar nichts mit einem 
Schuldeingeständnis zu tun habe. Das entspricht in der Tat seinem 
fragwürdigen Selbstverständnis.
 Denn geklagt hatten die Hinterbliebenen der neun 1995 
hingerichteten Bürgerrechtler um Ken Saro-Wiwa wegen mutmaßlicher 
Verwicklung von Shell. Sicher ist, dass Shell keinen hörbaren 
Einspruch gegen Verhängung und Vollzug der Todesstrafen durch die 
Militärdiktatur Abachas verlauten ließ - wie es hieß: aus Respekt vor
der nationalen Souveränität Nigerias.
 Aus einem Prozess, in dem wenn nicht die Verwicklung von 
Shell, so doch zumindest die klare Verantwortung des Multis für die 
Zerstörung des Nigerdeltas juristisch hätte festgestellt werden 
können, wird nun nichts. 10 Milliarden Dollar hatte Saro-Wiwa für die
Ogoni für die erlittenen Umweltschäden einst gefordert, 15,5 
Millionen sind ein schlechter Witz.
 Nur dass ein Unternehmen des Nordens für im Süden verursachte 
Schäden überhaupt zahlt, ist ein kleiner Fortschritt. Ein Beispiel, 
das Schule machen muss. Freiwillig passiert das freilich nicht.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

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