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Neues Deutschland: Allein gelassen

Berlin (ots)

Gestern im Bundestag: In den Debattenbeiträgen der
Befürworter des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr ist immer wieder
die Rede davon, dass man die deutschen Soldaten bei ihrem schweren 
Einsatz nicht allein lassen dürfe und dass sie Anerkennung 
verdienten.
 
Gestern im Bendlerblock, dem Sitz des Verteidigungsministeriums: Ein 
Ehrenmal zur Erinnerung an die getöteten Bundeswehrsoldaten wird 
eingeweiht.
Wenn den politischen Kriegsbefürwortern wirklich nichts Besseres 
zur Unterstützung der Bundeswehrsoldaten einfällt als ein Ehrenmal 
für die Toten, dann stehen die Uniformierten tatsächlich alleine da. 
Anerkennung schön und gut, tot sind sie trotzdem.
Das, was den Soldaten tatsächlich helfen würde und von einer 
Mehrheit der Bevölkerung befürwortet wird, nämlich ein Konzept zum 
schnellstmöglichen Abzug aus Afghanistan, haben Diejenigen, die die 
Soldaten in den Krieg zum Töten und Sterben schicken, nicht. Anstatt 
sich um friedliche Konfliktlösungen zu bemühen - generell, nicht nur 
in Afghanistan -, die ein  Ehrenmal gar nicht erst notwendig machen 
würden, wird weiter auf kriegerische »Lösungen« gesetzt.
Die Gesellschaft müsse sich daran gewöhnen, dass Tod und 
Verwundung zu den Einsätzen gehörten, meint 
Bundeswehrverbands-Sprecher Winfried Stolze. Für die afghanische 
Bevölkerung gehört das zur täglichen Realität. Wer erinnert an ihre 
zivilen Opfer - getötet auch von deutschen Soldaten?

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

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