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Neues Deutschland: Obst oder Obstler

Berlin (ots)

Kaum geht es um Geld, da setzen die Bundesländer
alle Hebel in Bewegung, um nicht für das EU-Schulobstprogramm mit zur
Kasse gebeten zu werden. Sie zeigen auf den Bund und bemühen die 
abstruse Frage, ob es sich hierbei um eine »primär marktpolitische 
Maßnahme« oder um bildungspolitische Ziele handele. Für erstere 
müsste der Bund aufkommen, der auch blitzschnell überlegte, auf wen 
er denn die Finanzierung abwälzen könnte und sofort auf die Eltern 
kam. Super-Idee, darauf einen Obstler und ab mit der Geschichte in 
das Archiv von Schilda!
Apropos Obstler. Die Herstellung dieses hochprozentigen Getränkes,
welches einen über das unwürdige politische Kompetenzgerangel aber 
leider auch nur kurze Zeit hinwegzutrösten vermag, lässt sich der 
Bund allerhand kosten. Mit 120 Millionen  Euro subventioniert er pro 
Jahr die Brennereien und findet dafür so unglaubliche Begründungen 
wie die soziale Verantwortung für deren wirtschaftliche Existenz oder
die Bildung von Streuobstflächen als Umweltaufgabe. Darauf gleich 
noch einen Obstler!  Ein Zehntel dieser Summe würde übrigens 
ausreichen, um das europäische Schulobstprogramm bundesweit 
umzusetzen und damit die soziale Verantwortung gegenüber Kindern 
wahrzunehmen, deren Eltern nicht in der Lage sind, sie gesund zu 
ernähren.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

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