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Neues Deutschland: zur Absage Lafontaines an Fraktionsvorsitz der LINKEN im Bundestag

Berlin (ots)

Teile der deutschen Politik standen gestern unter
Oskar-Alarm. Zumindest aber Rheinsberg und Saarbrücken. Denn sowohl 
am Tagungsort der Bundestags-Linksfraktion als auch in der 
saarländischen Landeshauptstadt war die Nachricht ein Paukenschlag: 
Oskar Lafontaine verzichtet auf den Fraktionsvorsitz in Berlin. 
Freunde wie Gegner waren gleichermaßen perplex.
 Man kann viel spekulieren über Lafontaines Gründe; man kann ihn aber
auch beim Wort nehmen. Ganz gewiss trägt er mit seiner Entscheidung 
einer Stimmung in der Linkspartei Rechnung, die mehr Frauen und eine 
Verjüngung in der Parteispitze wünscht. Bis zur Bundestagswahl 2013 
ist Zeit, neues Führungspersonal aufzubauen - mit einer Doppelspitze 
in Partei und Fraktion.
 Lafontaine als Fraktionschef in Saarbrücken - das kann zum Gelingen 
eines linken Regierungsbündnisses beitragen oder, falls die 
Saar-Grünen anders entscheiden, zumindest ein Katalysator für die 
Entwicklung der LINKEN im Westen werden. Lafontaine auch als 
künftiger Parteichef - das wird eine entscheidende Größe in der 
demnächst einsetzenden Programmdebatte der Partei sein. Dass er  als 
Landespolitiker ein starker Bundesvorsitzender sein kann, hat er 
schon bewiesen. Und manchem führenden Sozialdemokraten kommt nun ein 
Stück persönliches Feindbild abhanden. Auch das womöglich ein 
Schachzug mit Blick auf 2013.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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