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Neues Deutschland: zu Rot-Rot in Brandenburg

Berlin (ots)

In Brandenburg ist es zu betrachten: Es gibt sie,
die spezifischen Länderbedingungen, die zu verschiedenen Antworten 
auf gleichlautende Fragen führen können. In Brandenburg beantwortet 
die SPD die Frage nach einer Koalition mit der LINKEN jetzt mit Ja. 
Dazu mag beigetragen haben, dass die Antwort aus Thüringen zuvor Nein
geheißen hatte und die SPD mitten in ihrer größten Nachkriegskrise 
nicht so tun kann, als sei ihr das Wählervotum nach der jüngsten 
schmerzlichen Lektion immer noch schnuppe. Denn das Wahlergebnis in 
allen drei Ländern mit neu gewählten Landtagen hätte den 
versprochenen politischen Richtungswechsel nicht nur möglich gemacht,
sondern von den Akteuren zur Linken auch erfordert. Brandenburg bot 
nun  der SPD die Chance zu zeigen, dass man wenigstens das verstanden
hat.
 Freilich  ist der Schritt in Brandenburg kein so großer, wie er 
vielleicht im Saarland gewesen wäre. Und die CDU hat wohl ihren 
Anteil daran, dass es jetzt so schnell geht. Immerhin zehn Jahre lang
Koalitionspartner der SPD, hat der Respekt vor ihr nicht einmal mehr 
für eine letzte Sondierungsrunde gereicht. Die räumliche Nähe zum 
rot-rot regierten Berlin dürfte überdies eine deeskalierende Rolle 
bei der Pflege von Feindbildern spielen, wie auch die Wahlergebnisse 
der PDS/LINKE schon seit zwei Jahrzehnten. Für Zweifel daran, dass 
Rot-Rot in Potsdam nun friedlich durchregieren könnte, bietet 
allerdings gerade das Beispiel Berlin genug Gründe.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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