All Stories
Follow
Subscribe to nd.DerTag / nd.DieWoche

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zum Opel-Fiasko

Berlin (ots)

Der rote Teppich für Magna muss wieder eingerollt
werden. Die deutsche Politik in Bund und den Ländern mit 
Opel-Standorten steht nach dem Beschluss des Verwaltungsrates von 
General Motors, die Europa-Tochter nun doch zu behalten, ziemlich 
bedröppelt da.
 Nun rächt sich, dass man sich in Sachen Opel ausschließlich an Magna
gekettet hat. Dabei will der Zulieferer 10 000 Stellen abbauen 
- vorrangig nicht in Deutschland -, verlangt Lohnverzicht von den 
Beschäftigten und wird für ein reichlich windiges Geschäftsmodell mit
dem Schwerpunkt Russland auch noch mit üppigen Milliardenhilfen 
geködert. Die industriepolitische Kirchturmpolitik ist gescheitert, 
mit der man die europäischen Partner verärgerte und sich bei den 
EU-Wettsbewerbshütern in die Bredouille brachte. Dass die deutsche 
Politik Detroit jetzt auch noch drängte, Brüssel zu versichern, GM 
sei nicht zu einem Verkauf an Magna gedrängt worden, brachte das Fass
offenbar zum Überlaufen.
 Das eigentlich Schlimme an der Kehrtwende in Detroit ist nicht, dass
Magna nun doch nicht zum Zuge kommen soll, sondern dass für die 
Beschäftigten die Zeit der Ungewissheit wieder von vorne beginnt. GM 
hat noch keinen Plan für Opel, sondern will erst ein - sicher nicht 
minder brutales - Restrukturierungskonzept ausarbeiten, dann folgen 
Verhandlungen mit Gewerkschaften und der Politik. So gesehen ist auch
offen, ob das letzte Wort in Sachen Opel schon gesprochen ist. Der 
rote Teppich für Magna wird noch nicht eingemottet.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

Original content of: nd.DerTag / nd.DieWoche, transmitted by news aktuell

More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 03.11.2009 – 18:05

    Neues Deutschland: zur Verkürzung der Wehrdienstzeit und die Folgen für den Zivildienst

    Berlin (ots) - Als der Bundestag im Jahre 1956 beschloss, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen, konnte niemand ahnen, dass dieser Zwangsdienst den Zusammenbruch des Ostblocks überstehen würde. Die Wehrpflicht ist ein Anachronismus, den man nun mit der geplanten Verkürzung der Dienstzeit auf sechs Monate zu retten versucht. Doch der faule Kompromiss ...

  • 02.11.2009 – 17:45

    Neues Deutschland: zur Wahlfarce in Afghanistan

    Berlin (ots) - Die Sparte Wahlen des Kabuler Polittheaters schließt für dieses Jahr ihre Pforten. Gegeben wurde in der abgelaufenen Saison das Stück »Karsais Wahlverwandtschaften«. Es war durchaus eine Stunde der Komödianten, aber trotz Einsprengseln von Schmierenkomödie bis Groteske am Ende eine Tragödie - als Einakter geplant und nun auch so zu Ende gebracht. Der Vorhang fiel und soll nun unten bleiben; ...

  • 01.11.2009 – 18:09

    Neues Deutschland: Zur Rentenpolitik

    Berlin (ots) - Noch mag Franz Josef Jung ja denken, er habe als Minister für Auslandseinsätze den gefährlicheren Job gehabt. Jetzt als Arbeits- und Sozialminister quasi für einen der Kernbereiche des inneren Friedens zuständig, könnte es für ihn weit härter kommen. Eines der sensibelsten Themen in Deutschland ist die Rente. Davon kann nicht nur Norbert Blüm ein Lied singen. Weil der Mann ein mutiges Wort ...