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Neues Deutschland: zur Personaldebatte der LINKEN

Berlin (ots)

Dass Dietmar Bartsch gestern zur Pressekonferenz
als leicht angeschlagen - freilich nur erkältungsmäßig - vorgestellt 
wurde, war vermutlich als doppelbödiger Gag gedacht. Denn ganz 
augenscheinlich zeigte sich der Noch-Bundesgeschäftsführer der LINKEN
wild entschlossen, nach ernsten und trüben Tagen zur durchaus 
heiteren Klarsicht zurückzufinden. Ja, Lafontaines Rückzug sei Zäsur 
und  Herausforderung für die Linkspartei, die aber habe in der 
Vergangenheit schon viele schwierige Situationen meistern müssen. 
Nein, er sehe sich angesichts seiner Wahl zum Vize-Fraktionschef 
keinesfalls im politischen Abseits.
 Bartsch ist Profi und hat vermutlich nicht erwartet, dass seine 
Einschätzungen zur Afghanistan-Konferenz, dem Parteispenden-Unwesen 
im Lande und dem Umgang mit Neonazi-Gegnern in Dresden Gegenstand von
Journalistenbefragungen werden könnten. Aber zumindest der Versuch 
einer  Rückkehr in die Politik nach wochenlanger Selbstbeschäftigung 
seiner Partei ist ihm zu attestieren. Ob allerdings sein Schwenk in 
Sachen Doppelspitze späte Einsicht oder taktisches Kalkül ist, wird 
sich erst noch zeigen. Schließlich hatte Bartsch dieses Konstrukt 
über Monate abgelehnt, was ihn in Widerspruch zum scheidenden 
Parteichef von der Saar brachte; numehr hält er sie aber ob der 
besonderen Situation für geboten. Doppelspitze, doppelter Boden - 
jedenfalls hat Bartsch sich gestern öffentlich korrigiert. Das sollte
manchem seiner Genossen Ansporn sein.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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