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Neues Deutschland: zur Personaldebatte der LINKEN

Berlin (ots)

Bei der LINKEN war während ihrer wochenlangen
Streitereien um Bartsch und Lafontaine, Realos und Fundis, Ost und 
West, Regierungsgegner und -befürworter nur noch wenig von 
politischen Inhalten die Rede, die sie in Zukunft vorranbringen will.
Und auch nicht von den imposanten Wahlerfolgen, die sie im Rücken 
hat. Vielmehr stand sie mit selbigem an der Wand. So gesehen ist 
Gregor Gysis Stolz verständlich, nach einer einzigen Nacht eine zehn 
Namen umfassende Vorschlagsliste für die künftige Führung 
präsentieren zu können. Ob allerdings das Hau-Ruck-Verfahren nach 
Wochen und Monaten vertaner Zeit den Delegierten des Rostocker 
Parteitages tatsächlich als erfolgversprechender Aufbruch verkauft 
werden kann, wird der Mai zeigen. Von übergeholfenen Führungen dürfte
die Partei inzwischen genug haben.
 Spannend wird auch werden, was der Souverän von Gysis Idee hält, 
dass die Genossen im Vorstand keine politischen Strömungen mehr 
repräsentieren dürfen. Zur beabsichtigten Gesamtarchitektur der 
künftigen Parteiführung gehören nicht nur die sorgsame Abwägung 
geschlechtlicher und geografischer Kriterien. Immer auch war die 
LINKE stolz auf ihre Pluralität, die verschiedene linke Sichten - und
also Strömungen - implizierte und entsprechend platzierte. Anderes 
würde die Partei in fade, glatte Stromlinienförmigkeit verwandeln. 
Das liefe auf eine Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners hinaus. 
Oder auf einen Basta-Verein.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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