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Neues Deutschland: zu den Krankenkassenbeiträgen

Berlin (ots)

Bei der Debatte um die Kopfpauschale gewinnt die
Kopflosigkeit die Überhand. Einige Krankenkassen bitten um 
Verständnis dafür, dass sie demnächst den höchstmöglichen Betrag von 
37,50 Euro abkassieren. Zwölf Euro, heißt es aus einer Kasse, seien 
viel gerechter als acht. Begründung: Durch die dazu nötige 
Einkommensprüfung müssten Geringverdiener eventuell nur fünf Euro 
bezahlen, nicht acht wie bei jenen Kassen, die von vorn herein nur 
acht Euro pauschal verlangen - ohne Einkommensprüfung. Ein System, 
das solche Spitzfindigkeiten zulässt, spricht ja schon Bände - 
allerdings vor allem über diejenigen, die es sich ausdachten. Alle 
anderen verstehen es ohnehin nicht.
 Andere Kassen wiederum schreiben lustige Briefe an ihre 
Versicherten, die an Fernsehshows vergangener Jahre erinnern. In 
denen loben sie einen Preis für jene Mitglieder aus, deren 
Einzugsermächtigung zuerst bei der Kasse auf dem Tisch liegt. Man 
gönnt sich ja sonst nichts und das ganze Leben ist ein Spiel, warum 
nicht auch die Krankenkassenfinanzierung. Kopflos scheint sich gar 
der Gesundheitsminister bald selbst zu sehen. Die Kopfpauschale ist 
alles, was er weiß und alles, was er will. Könne er sie nicht auf den
Weg bringen, sehe er sich nicht mehr länger als führenden Kopf des 
Gesundheitsministeriums, erklärte er in einer Fernsehsendung. Nun, es
gibt Schlimmeres. Im Übrigen würden auf der Beerdigung der 
Kopfpauschale sicher mehr Menschen tanzen als weinen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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