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Neues Deutschland: zu den europäischen Währungsproblemen

Berlin (ots)

Immer wenn sich in wirtschaftsschwachen Ländern
Finanzprobleme abzeichnen, sind sie da: Spekulanten, die die Chance 
auf fette Beute wittern. Ob in Mexiko, Thailand, Russland, 
Argentinien, zuletzt in Osteuropa - Fonds wetteten mit hohen Summen 
und gemeinsam auf die massive Abwertung der jeweiligen Währung. Und 
provozierten eine allgemeine Panik - die Wetten gingen auf.
 Da der Euro zu stark für massive Kursbewegungen ist, setzt man bei 
Griechenland auf den Wertverfall von Staatsanleihen. Zu dem perfiden 
Spiel gehört das Streuen von Gerüchten über eine bevorstehende 
Zahlungsunfähigkeit der Hellenen. Dümmliche Überdramatisierungen in 
der Skandalpresse spielen den Spekulanten in die Hände.
 Es wäre natürlich richtig, wenn die EU jetzt eingriffe, zumal längst
andere Länder in Gefahr sind. Für Griechenland käme der Sinneswandel 
jedoch zu spät. Es rächt sich nun, dass in Europa trotz der 
G20-Versprechen nach strenger Regulierung der Finanzmärkte nichts 
passiert ist. Das Casino hat, gefüttert mit billigem Zentralbankgeld,
längst wieder geöffnet.
 Kurzfristig wirksamer wäre echte Solidarität im Euroraum. Die 
Griechen müssen sich zu fairen Bedingungen refinanzieren können, dann
bräuchten sie keine unsozialen Hauruck-Sparpakete, sondern könnten 
ihre Finanzprobleme mit den notwendigen Langfristreformen lösen. Und 
diesmal wären es nicht die Bürger, sondern die Spekulanten, die am 
Ende mit hohen Verlusten dastünden.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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