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Neues Deutschland: zur NATO-Strategie in Afghanistan

Berlin (ots)

Das Wort »Großoffensive« taucht in den Meldungen
über Angriffe der NATO-Truppen in Südafghanistan immer seltener auf. 
Kein Wunder, könnte man meinen, wurde sie doch schon Ende Februar für
»fast beendet« erklärt. Doch es wird weiter gekämpft. Nur von großen 
Erfolgen ist nicht mehr die Rede. Zuletzt zeigte sich 
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen Anfang März zufrieden mit 
dem Verlauf. Und so fragt sich, ob die Einnahme der einstigen 
Taliban-Hochburg Mardscha schon ausreicht, um von »historischer« 
Zäsur und »erfolgreichem Testlauf« für die neue Afghanistan-Strategie
von USA-Präsident Obama zu sprechen.
 Zu messen wäre sie zuerst an der Nachhaltigkeit ihrer Ergebnisse. 
Wie wenig man in der NATO wirklich aus über acht Kriegsjahren gelernt
hat, zeigt auch Rasmussens Äußerung, dass Hilfsorganisationen die 
weiche Komponente militärischer Konzepte bilden sollten. Wer 
ärztliche Hilfe als Teil der Kriegsstrategie darstelle, kreiere ein 
zusätzliches Risiko für Patienten und medizinisches Personal, 
empörten sich jetzt zu Recht die »Ärzte ohne Grenzen«. Ihre Nothilfe 
dürfte schon bald verstärkt gebraucht werden, wenn die NATO-Verbände 
unter maßgeblicher Beteiligung deutscher Soldaten die Offensive auch 
in die nördliche Unruheprovinz Kundus tragen wollen. Dort drohen dann
nach allen Erfahrungen erneut zivile Opfer. Und der 
Untersuchungsausschuss des Bundestages könnte zur Dauereinrichtung 
werden.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

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