All Stories
Follow
Subscribe to nd.DerTag / nd.DieWoche

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zur deutschen Politik gegenüber Ägypten

Berlin (ots)

Deutsche Politiker sind in Sorge, wie es in Ägypten weiter geht. Naheliegend wäre gewesen, dafür als erstes den dortigen Machthaber aufzufordern, seine repressiven Maßnahmen einzustellen. Aber manche kommen auch ohne Umweg auf den Kern ihrer Botschaft zu sprechen. Vielleicht sollte man ihnen dafür sogar dankbar sein. Da wäre zum Beispiel der außenpolitische Sprecher der Union, Philipp Mißfelder. Von ihm wusste man bisher, dass er künstliche Hüften für Rentner nicht mehr lohnenswert findet. Mißfelder hat offenbar auch Mubarak bereits abgehakt und fürchtet nun die »falschen« Nachfolger. Keiner wisse, wohin die Revolution geht, barmt der CDU-Mann und malt uns den ultraislamistischen bösen Moslembruder an die Wand. Doch nicht nur den Schwarzen, auch den deutschen Grünen sind die islamgrünen Ägypter zuwider. Je schneller Ägypten jetzt zur Demokratie zurückfinde (wann soll die eigentlich in Ägypten stattgefunden haben?), sagt Fraktionschef Trittin, desto weniger Chancen hätten Islamisten. Das ist schon bemerkenswert, denn dass die Moslembruderschaften die am längsten unterdrückte und dennoch größte Oppositionsgruppe Ägyptens sind, bestreitet niemand. Auf welches Recht berufen sich also die deutschen Demokratielehrer, wenn sie den Ägyptern trotzdem wie selbstverständlich vorschreiben, wer auf keinen Fall bei ihnen regieren dürfe?

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

Original content of: nd.DerTag / nd.DieWoche, transmitted by news aktuell

More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 30.01.2011 – 18:32

    Neues Deutschland: Massenproteste in Ägypten

    Berlin (ots) - Nichts werde in Ägypten mehr so sein wie bisher, so Westerwelle am Sonntag. Spiegelt sich in solch sibyllinischer Äußerung mehr Hoffnung oder mehr Befürchtung? Er und Angela Merkel suggerieren zwar Sympathie für die Demonstranten in Kairo - je mehr es werden und je ähnlicher die Vorgänge dort denen in Tunis zu werden drohen. Doch die Gretchenfrage »Wie hältst du es mit Mubarak?« zieht man ...

  • 28.01.2011 – 17:23

    Neues Deutschland: zu den Entwicklungen im Norden Afrikas

    Berlin (ots) - Präsident Mubarak ist sehr hilfreich bei einer Reihe von schwierigen Angelegenheiten im Nahen Osten gewesen«, »er war ein enger Verbündeter in einer Menge von bedeutenden Fragen und ein Partner im arabisch-israelischen Friedensprozess«. Hehre Worte von Obama, die er da am Donnerstagabend in einem Interview für seinen Amtskollegen fand. Wenn da die Wörtchen »gewesen« und »war« nicht gefallen ...

  • 27.01.2011 – 18:13

    Neues Deutschland: zum Holocaust-Gedenken

    Berlin (ots) - Was ist die Konsequenz aus dem Grauen, das in Auschwitz vor 66 Jahren sein Ende fand? Wenn Israels Premier daraus die Forderung nach mehr Hilfe beim Draufhauen auf die Hisbollah ableitet, trifft er damit die Gefühle vieler jüdischer Überlebender. Andere Israelis widersprechen: Der Auftrag der Shoa bestehe gerade in der Aussöhnung. Man kennt das aus dem Täterland: Bei den einen bestand lange die ...