All Stories
Follow
Subscribe to nd.DerTag / nd.DieWoche

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zur Lage in Libyen

Berlin (ots)

Jubeltänze in Bengasi und nun auch schon in Tripolis, die Libyer in Deutschland feiern angeblich auch. Nach medialer Wahrnehmung gibt es praktisch - seine bis zum Schluss Getreuen eingerechnet - nur einen Verlierer. Und der, taxiert man ihn allein nach den Titeln und Prädikaten, mit denen ihn die Medien weithin versehen, müsste zu den übelsten Existenzen zählen, die derzeit in der Welt vorkommen. Wäre es so, es wäre hinnehmbar. Aber da ist einiges, was den Triumph der »Guten« nicht ganz so unbefleckt erscheinen lässt. Die siegestrunkenen Rebellenführer haben dem, den sie jetzt Tyrannen nennen, viel länger in allerhöchsten Ämtern gedient, als sie jetzt Opposition sind. Und ob sie tatsächlich die Mehrheit der Libyer hinter sich haben und wie viele sich demnach wirklich als Verlierer fühlen, wird man schwer erfahren. Anders als in Tunesien und Ägypten hat der Westen es in Tripolis nicht bei sanften Überredungsversuchen belassen. Erstens ging es in Libyen um mehr (öl), und zweitens war und ist Gaddafi in Paris und Washington nicht erpressbar. Die von Gaddafi schon in ziemlicher Bedrängnis angebotenen freien Wahlen - selbst unter NATO-Aufsicht - wurden mit dem Segen der NATO von den Rebellen vorsichtshalber abgelehnt. Man hat bis jetzt 20 000 Lufteinsätze für entschieden sicherer gehalten als Wahlzettel - selbst wenn offenbar alle Gaddafi hassen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721

Original content of: nd.DerTag / nd.DieWoche, transmitted by news aktuell

More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 21.08.2011 – 18:24

    Neues Deutschland: Situation in Libyen

    Berlin (ots) - Es ist eine bizarre Situation: Im arabischen Staat Libyen bahnt sich ein blutiges Finale zwischen Regierungstreuen und -gegnern an, und die Arabische Liga beruft eine Sondersitzung ein - zur Lage an der israelisch-ägyptischen Grenze. Das Gremium erweist sich einmal mehr als intransparentes Orakel: Zum bedrängten Gaddafi hingegen keine Silbe, auch nicht zur kriegsbedrohten Zivilbevölkerung, deretwegen ...

  • 19.08.2011 – 17:40

    Neues Deutschland: zum deutschen Engagement im Libyen-Krieg

    Berlin (ots) - Man mag der Bundesregierung ja glauben, dass sie den Waffengang gegen Gaddafis Libyen nicht begrüßt hat. Nicht nur, weil der Revolutionsführer - wie andere Tyrannen jenseits des Mittelmeeres auch - für die deutsche Politik ein Garant wider Al Qaida und andere Gefahren war. Zudem hat Schwarz-Gelb genügend Probleme mit dem Krieg in Afghanistan. Die Deutschen sind in der Mehrzahl gegen den ...

  • 18.08.2011 – 18:01

    Neues Deutschland: zum Papstbesuch in Spanien

    Berlin (ots) - »Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.« Dieses Diktum Jesu im Matthäus-Evangelium hat die katholische Kirche über Jahrhunderte vor allem auf den zweiten Teil gewichtet, um sich der Verantwortung für den ersten zu entziehen. Brot - als Umschreibung alles für das Leben existenziell Notwendigen - wurde der Sphäre des Profanen zugeschlagen, die erst durch ...