Neues Deutschland: Bußgeld für Schulschwänzen sinnlos
Berlin (ots)
Wer hat sie noch nicht gesehen: Jugendliche, die während der Schulzeit im Einkaufzentrum herumlungern und sich die Zeit vertreiben? Wenn es nach Ursula von der Leyen ginge, dann sollen die Eltern von Schulschwänzern weiter mit Geldstrafen belangt werden. Schwänzen sei der Anfang von Langzeitarbeitslosigkeit, so die CDU-Bundesarbeitsministerin. Klein-Ursula kommt aus einem wohl behüteten Elternhaus, sonst würde sie die Geldbußen nicht befürworten. Denn Schulschwänzen hat oft einen sozialen Hintergrund. Kinder, die in gutbürgerlichen Haushalten aufwachsen, gehen regelmäßig zur Schule und machen dort einen Abschluss. Leben die Eltern aber von Hartz IV, ist auch die Quote der Schulschwänzer und -abbrecher verhältnismäßig hoch. Das kann kein Zufall sein! Verarmen die Eltern, nimmt auch ihre Verwahrlosung zu. Das führt zu Verhaltensauffälligkeiten bei den Kindern: Sie sind unaufmerksam und durch häusliche Probleme abgelenkt. Mit der Zeit können sie dem Stoff nicht mehr folgen. Selbst Klein-Ursula hätte so die Lust am Lernen verloren. Bußgeld für Eltern oder Schüler bringt in solchen Fällen gar nichts. Vielmehr ist die Politik aufgefordert, Voraussetzungen zu schaffen, dass Eltern nicht von Armut und Verwahrlosung betroffen sind.
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