Neues Deutschland: Sinti und Roma sollen Status einer eingesessenen Minderheit erhalten
Minderheitenbeauftragte von Schleswig-Holstein, Renate Schnack im nd-Interview: Koalition schließt Gerechtigkeitslücke
Berlin (ots)
Kiel. Die Landesregierung von Schleswig-Holstein will in einer ihrer ersten parlamentarischen Initiativen den Sinti und Roma im Land den Status einer eingesessenen Minderheit verleihen. Die Koalition aus SPD, Grünen und Südschleswigschem Wählerverband schließe damit eine Gerechtigkeitslücke, sagte die Minderheitenbeauftragte Renate Schnack gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochsausgabe). Die Sinti und Roma, deren erste urkundliche Ewähnung im Norden aus dem Jahr 1417 stammt, würden mit dem Verfassungsrang einer anerkannten Minderheit den Dänen und Friesen gleichgestellt. Renate Schnack äußerte sich im nd-Interview (Mittwochausgabe) zuversichtlich, dass die notwendige Dreidrittelmehrheit für die Verfassungsänderung im nunmehr insgesamt sechsten Anlauf gelingen werde. Aus der Opposition sei Zustimmung bereits von der FDP und den Piraten signalisiert worden, auch in der CDU-Fraktion würden Abgeordnete zustimmen, zeigte Schnack sich überzeugt. "Dafür müsste allerdings die CDU die Größe haben, ihren Abgeordneten die Abstimmung frei zu stellen."
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