neues deutschland: Manipulationen vor Präsidentenwahl in Honduras
Berlin (ots)
Die Präsidentenwahl in Honduras, zu deren Sieger der rechtskonservative Kandidat Juan Orlando Hernández erklärt wurde, ist vom Vorwurf der Wahlmanipulation überschattet. "Die Manipulationen fanden vor der Abstimmung statt", sagte die Wahlbeobachterin Ulrike Lunacek gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagsausgabe). "Am Wahltag selbst aber war die Bereitschaft der Leute groß, der Angst im Land zu widerstehen. Es sind viele Menschen wählen gegangen." Trotz Unregelmäßigkeiten auch am Wahltag hält die grüne österreichische Europaabgeordnete das Ergebnis für korrekt, da die Unregelmäßigkeiten "den Unterschied von 250 000 Stimmen zwischen Hernández und und der linken Kandidatin Castro nicht ausmachen" könnten. Dennoch will die Linke in Hondruras das Wahlergebnis nicht anerkennen. Das honduranische Wahlsystem wird im Beobachtungsbericht hart kritisiert: "Im Bericht gehen wir auch auf den Missbrauch öffentlicher Gelder durch die Nationalpartei für die Wahlkampagne ein, die fehlende Gewaltenteilung, die hohe Straflosigkeit und das Versagen der Justiz sowie die politische Gewalt." Den Abschlussbericht wird Lunacek Ende Januar in Honduras vorstellen.
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