neues deutschland: Zur Müllentsorgung in Deutschland
Berlin (ots)
Müllentsorgung ist hierzulande kompliziert. Je nach Kommune variieren Anzahl und Farben der Tonnen, was letztlich dazu führt, dass es viele Verbraucher bei der Trennung nicht allzu genau nehmen. Wiederverwertbares und Restmüll landen zu oft durcheinander im gleichen Sack. Warum es bis heute keine bundesweit einheitliche Wertstofftonne für recycelbare Verpackungen, Plastik und Metall gibt, ist rational nicht erklärbar. Schon die schwarz-gelbe Bundesregierung versprach 2011 ein neues System und scheiterte genauso wie nun auch Umweltministerin Hendricks (SPD). Ihre Reform des Verpackungsgesetzes wurde nicht zuletzt von der deutschen Entsorgungswirtschaft dermaßen heftig torpediert, dass die »Alleskönner«-Tonne auch jetzt keine Pflicht wird. Die private Abfallwirtschaft will sich schließlich ihre Milliardengeschäfte mit dem Recycling nicht verderben lassen. Denn sie interessiert nur jener »Müll«, der keiner ist und als Wertstoff möglichst hohe Gewinne abwirft. Wenn die Grünen nun erklären, sich für eine verpflichtende Wertstofftonne einzusetzen, ist dies nicht mehr als ein Wahlversprechen, mit dem die Partei ihr ökologisches Profil betont. Konsequenter wäre die Forderung, die Müllentsorgung komplett zu rekommunalisieren. So blieben Gewinne beim Staat, der sie in mehr Umweltschutz investieren könnte.
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