neues deutschland: Im Sommer könnte bei Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) gestreikt werden
Berlin (ots)
Die erste Tarifrunde zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Berlins und Arbeitnehmervertretern für die rund 14.400 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ergab keine Annäherung. Die Gewerkschaft ver.di sieht das Arbeitgeberangebot von 2,5 Prozent Lohnerhöhung als zu niedrig an. Das berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung »neues deutschland« (Donnerstagausgabe).
»Es müssen definitiv mehr als 2,5 Prozent Lohnsteigerung werden. Die Beschäftigten müssen an den Gewinnen der letzten drei Jahre beteiligt werden«, sagte der zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretär Jeremy Arndt auf nd-Anfrage.
»Eigentlich müssten wir laut dem Ergänzungstarifvertrag von 2013 nur 1,5 bis 1,6 Prozent anbieten. Wir haben uns aber entschlossen, dennoch 2,5 Prozent anzubieten«, erklärte BVG-Personalvorstand Dirk Schulte gegenüber »neues deutschland«. Tatsächlich sieht der 2013 ausgehandelte »Ergänzungstarifvertrag Zukunftssicherung« garantierte 2,5 Prozent Lohnsteigerung 2017 nur bei einem 2016 erzielten Gewinn von mindestens 55 Millionen Euro vor. Der Überschuss lag laut Jahresbericht bei 11,2 Millionen Euro.
»Wir mussten bei annähernd gleichen Personalzahlen mehrere Mehrleistungspakete wegfahren«, begründete Jeremy Arndt die Höhe der Forderung. »Auf der Habenseite der BVG sind tolle Gewinne und gute Prognosen. Die Kehrseite sind rückläufige Bewerberzahlen und eine hohe Fluktuation«, sagte die Berlin-Brandenburger ver.di-Landeschefin Susanne Stumpenhusen »neues deutschland«. In der letzten Aufsichtsratssitzung der BVG sei intensiv über die hohe Fluktuation bei deren Fahrdiensttochter »Berlin Transport« (BT) gesprochen worden, so Stumpenhusen. Von einem nachhaltigen Fahrermangel will BVG-Chefin Sigrid Nikutta dagegen nichts wissen: »Wir brauchen lediglich mehr Ausbildungskapazitäten«, sagte sie »nd«.
Für den kommenden Montag ist die nächste Gesprächsrunde vereinbart. Sollte bis 15. Juni keine Einigung zustande kommen, wäre ein Streik möglich. »Am 30. Juni endet die Friedenspflicht«, sagte Jeremy Arndt.
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