neues deutschland: LINKE im Bundestag fordert Entschädigung auch für Dopingopfer aus dem Westen
Berlin (ots)
Die Linksfraktion im Bundestag hält an ihrer Forderung fest, dass im Rahmen des Zweiten Dopingopfer-Hilfegesetzes auch Entschädigungszahlungen für Opfer von Doping im Westen möglich sein müssen. »Im Westen dopten viele, weil sie anders keine Chance auf Erfolg gehabt hätten. Ich schließe nicht aus, dass sie auch unter dem Druck von Trainern und Funktionären standen, jetzt an Spätfolgen leiden und daher Ansprüche auf Entschädigungen haben können«, sagte André Hahn, Obmann der LINKEN im Sportausschuss, der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). Bislang sind jedoch nur DDR-Dopingopfer anspruchsberechtigt, und der LINKEN-Vorstoß wird von der Koalition abgelehnt. »Die Bundesregierung sieht mit Blick auf die Erkenntnisse über das Doping in der Bundesrepublik Deutschland keinen Änderungsbedarf«, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage Hahns.
Unterstützung erhält der Linkspolitiker zumindest teilweise vom Doping-Opfer-Hilfeverein (DOH). Dessen Vorsitzende Ines Geipel hält zwar fest: »Es gibt im politischen Raum eine Differenz, die richtig ist und auch nicht zugeschüttet werden sollte. Es muss klar sein, dass das DDR-Zwangsdoping eine andere Geschichte ist, als wenn ein Athlet nach Freiburg fährt und sagt: 'Ich will meine Superleistung einstellen lassen.' Da ist nicht jeder ein Opfer«, so Geipel gegenüber "nd". Gleichwohl wisse man aber auch von Trainern im Westen, die Minderjährige gedopt hätten. »Wenn es da Schäden gibt, müssen diese Athleten entschädigt werden.«
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